Laura und Rebecca versuchen gerade am Tablet, das Modell eines Fahrstuhles so zu programmieren, dass er im dritten Stockwerk anhält und sich die Tür automatisch öffnet, sobald der Aufzug anhält. Eine knifflige Aufgabe, wie die beiden Nachwuchstechnikerinnen schnell merken. Axel Schneider motiviert die Mädchen, indem er das Beispiel eines Krankenhauses vor Augen führt. Ein Patient müsse rechtzeitig ins richtige Stockwerk gebracht werden. Doch er sagte auch kurz vorher bei der Einführung in die Aufgabe zur Schülergruppe aus der Klasse 9b der Wimbergschule: „Wenn ihr Blödsinn programmiert, macht er auch Blödsinn.“ Die zwei Schülerinnen versuchen aber, ernsthaft das Problem zu lösen.
Die Klasse 9b zu Besuch im Truck
Schneider ist zusammen mit Helmut Krettek für den Truck von Südwestmetall zuständig, der fast eine Woche lang auf dem Festplatz auf dem Wimberg stand, um Calwer Schüler über Ausbildungsberufe der Metall- und Elektroindustrie zu informieren. Neben der Wimbergschule, die mit den Klassen 7 bis 10 im Laufe der Woche den zweistöckigen Truck sozusagen vor der Haustür besuchte, kamen auch Schülergruppen aus der Badstraßenschule und der Freien Evangelischen Schule vorbei.
In eineinhalb Stunden konnten die Schüler den Truck erkunden. Krettek informierte die Neuntklässler darüber, dass es in der Metall- und Elektroindustrie gutes Geld zu verdienen und auch arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeiten gibt. Er nahm Bezug auf das spannende Pokalviertelfinale zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Heidenheim, das am Vorabend stattgefunden hatte und fragte die Schüler, wer von ihnen denn ein Fußballer sei. Anschließend schlug er den Bogen zum Beruf und meinte: „Wir wollen auch unsere Freizeit genießen.“ Das könne mit einem Beruf in der Metall- und Elektrobranche bestens gelingen.
Auf der unteren Ebene des Trucks mussten die Schüler Aufgaben an verschiedenen Stationen lösen. Helmut Krettek betonte: „Bei uns ist selbstständiges Arbeiten angesagt.“ Dies zeigte sich etwa beim Druckluftexponat, bei dem man per Pneumatik drei Deckel von einer Rutsche auf die passenden Zylinder bringen musste, die auf einem Förderband transportiert werden. An einer anderen Station musste ein Elektronik-Schaltplan mit Magnetkontakten gesteckt werden. Ein Highlight war die CNC-Fräsmaschine, an der einige Schüler mit Unterstützung innerhalb kurzer Zeit einen selbst verzierten Metallwürfel erstellten.
Die Klasse 7a zu Besuch im Truck
Im oberen Stockwerk des Trucks konnte man gezielt über die Internetseite www.meberufe.info nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen suchen. Beeindruckt waren die Schüler davon, dass derzeit zehn solcher Trucks, von denen jeder 1,3 Millionen Euro gekostet hat, in Deutschland unterwegs sind. Den Abschluss macht der M+E-Truck in Calw bei der Top Job-Ausbildungsbörse in Stammheim.