Verabschiedung: Rektorin Dagmar Hahn geht in Ruhestand

Rückblick auf einen langen und schönen Tag …

Die offizielle Verabschiedung von Rektorin Dagmar Hahn fand am 23. Juli um 12.00 Uhr statt. Zahlreiche Gäste fanden sich im Konferenzraum (mit geöffneter Trennwand) ein, um zahlreiche Abschiedsreden und Programmpunkte zu erleben. Konrektor Jürgen Müller und Lehrerin Steffi Pfrommer (mit ihrem kleinen Sohn im Arm) moderierten die Veranstaltung. Als Frau Pfrommer etwas später kam und den Anfang verfasst hatte, hatte sie wie immer ein humorvolles Wort auf den Lippen: „Mats hat einfach noch mal Hunger gekriegt.“

Hier die einzelnen Programmpunkte im Detail:

Schülerüberraschung

Die Besucher der Verabschiedung staunten nicht schlecht, als sie plötzlich auf dem Pausenhof der Werkrealschule Musik hörten und immer mehr Schüler herbeiströmten und einen Flashmob zu „Zusammen“ von den Fantastischen Vier & Cluseo tanzten. Die Schüler der Klassen 1 – 8 hatten in den letzten Wochen eine super Überraschung für Frau Hahn einstudiert, die richtig Spaß machte.

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Grußworte des Schulamtes (Schulrätin Inge Schneidenberger)

Frau Schneidenberger zog in ihrer Rede den Vergleich zu einer Regatta und ging noch einmal alle wichtigen beruflichen Stationen von Frau Hahn durch. Sie lobte Frau Hahn als „vielseitige Steuerfrau“ und zeigte auch ihre menschliche Seite auf: „Hinter all dem steht aber auch ein besonderer Mensch“. Sie dankte ihr auch im Namen des Landes Baden-Württemberg für die geleistete Arbeit.
Einige wichte Stationen waren:
– 1974 Pädagogische Hochschule mit den Fächern Kunst, Deutsch, Pädagogische Psychologie
– 1977 Erste Dienstprüfung und Schule in Herrenberg
– 1979 Zweite Dienstprüfung
– 1982 Ernennung zur Beamtin auf Lebenszeit
– 1991 Grundschule in Stammheim
– 1997 Pädagogische Fachberaterin
– seit 2003 Rektorin an der Wimbergschule

Lied „80 Millionen“ von der Klasse 7 (unter der Leitung von Nicole Seyfried)

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Grußwort des Oberbürgermeisters Ralf Eggert

Herr Eggert lobte Frau Hahn als fachlich sehr gute und menschliche Schulleiterin: „Ich habe mich immer auf Sie und Ihr Wort verlassen können.“ Sich Mühe bei Kindern zu geben, lohne sich immer und Frau Hahn sei es immer wichtig gewesen, die Schule weiterzuentwickeln. Gerade die Werkrealschule sei eine sehr wichtige Schulart. Er bekräftigte außerdem: „Die Wimbergschule ist ein wichtiger Standort für die Große Kreisstadt Calw.“
Für ihren Ruhestand gab Herr Eggert ihr folgendes mit: „Sie haben das Recht, ihr eigenes Leben zu leben“ und das sei schwer. Denn man müsse sich wieder neu überlegen und entdecken, welche Neigungen und Wünsche man habe. Er freue sich, Frau Hahn auf dem Wochenmarkt zu sehen und mit ihr zu plauschen.

Schulchor (unter der Leitung von Ralf Reichenberger)

Da Herr Reichenberger ebenfalls die Wimbergschule am Ende des Schuljahres verlässt, war es einer der letzten Auftritte des Chores, der aus sechs Mädchen der Klassen 6 – 8 besteht. Jessica, Laura, Madita, Mathilde, Michelle und Patricia sangen ganz toll und souverän zum Abschied von Frau Hahn.
Herr Müller nutzte gleich die Gelegenheit und gab Frau Schneidenberger mit auf den Weg, da auch Frau Seyfried nicht länger an die Wimbergschule abgeordnet sein wird: „Sie sehen ja, wie schlimm es ist, ohne Musiklehrer dazustehen.“

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Grußwort von Pfarrer Walter Hummel

Herr Hummel vertrat den Schuldekan. Er stellte besonders den Liedvers „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn“ in den Mittelpunkt seiner Rede. Er betonte, dass Frau Hahn KoKo, der konfessionell kooperative Religionsunterricht und die Schulgottesdienste sehr am Herzen gelegen seien. Frau Hahn habe in den Gottesdiensten auch meistens selbst einen Part übernommen. Er gab ihr mit auf den Weg: „Ich wünsche, dass Sie diesen Liedvers mitnehmen.“

Grußwort der SMV mit Malin Bauer und Leonardo Kölle

Die beiden Klassensprecher buchstabierten den Namen F R A U   H A H N und fanden zu jedem Buchstaben Sätze, die sie mit Frau Hahn verbanden. Besonders humorvoll war der Buchstabe N, was den Saal zum Lachen brachte: „N wie neidisch, dass Sie jetzt nicht mehr in die Schule müssen.“
Als Geschenk überreichten sie Frau Hahn einen Baum auf einer großen Leinwand, der von allen Schülern der Wimbergschule mit Fingerabdrücken gestaltet worden war.

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Lehrerin Christine Link hatte in den Wochen zuvor alle Klassen aufgenommen, die sehr individuell und kreativ Videobeiträge gestalteten. Die Schüler hatten sich witzige Ideen einfallen lassen. So war etwa die Klasse 9b als Tiere verkleidet und lieferte die Begründung gleich mit: Sie kamen sich oft vor wie im Zoo.“

Grußwort der Personalratsvorsitzenden Eva Schaufelberger

Frau Schaufelberger betonte, wie anstrengend und belastend der Job als Schulleiterin ist und lobte Frau Hahn augenzwinkernd: „Jetzt haben Sie einen guten Zeitpunkt herausgesucht zu gehen“, denn die Zeiten würden nicht besser. Aus Stuttgart würde immer nur Qualität gefordert, aber die Ressourcen, diese auch umzusetzen, würden fehlen, denn es gäbe „nicht genug Lehrkräfte, um unseren Grundbedarf abzudecken“. Sie wünschte dem „Ruhestandsazubi“ Frau Hahn Neugier und viel Entdeckerfreude in ihrer Zeit nach der Schule.

Grußwort der geschäftsführenden Schulleiterin Martina Fischer

Sie blickte zurück und sagte Frau Hahn, dass der Kampf um den Bestand der Werkrealschule Wimberg einer ihrer wichtigsten gewesen sei. Doch jetzt sei Zeit nach vorne auf den Ruhestand zu blicken, denn „der Ruhestand ist das, worauf man das ganze Leben darauf hinarbeitet und erstaunt ist, wenn er da ist.“ Sie wünschte Frau Hahn, „dass dein Herz bereit ist, ade zu sagen“.

Grußwort des Elternbeirates und Fördervereins mit Miriam Distler, Andrea Rimac und Nadja Rinderspacher

Frau Hahn habe auch als Schulleiterin die Schüler trotz vieler Verwaltungsaufgaben nie aus dem Blick verloren: „In allererster Linie waren Sie aber Lehrerin“, wurde sie von Frau Rimac gelobt.  Frau Rimac verglich in humorvoller und treffender Weise den Beruf des Lehrers mit dem eines Gärtners. Zwar hätten Pflanzen keinen erkennbaren Willen im Gegensatz zu den Schülern – diese hätten oft einen ausgeprägten Willen. Aber wenn etwa Pflanzen von Schädlingen befallen seien, würde ein Gärtner zuerst biologische Mittel probieren und erst zum Schluss Gift. Auch ein Lehrer müsse immer wieder die Giftspritze rausholen: „Dein Handy gibst du mir jetzt ab und heute Nachmittag musst du nachsitzen. Außerdem werden deine Eltern informiert.“

Trommelstück des Lehrerkollegiums unter Leitung von Ralf Reichenberger

 

Worte von Konrektor Jürgen Müller zum Abschied

Herr Müller bestätigte: „Wir waren dreizehn Jahre lang ein tolles Schulleitungsteam.“
Er stellte humorvoll das Wort T E A M dem erfundenen Wort A V A V gegenüber. Dieses erfundene Wort beschreibe genau diese Zusammenarbeit:
Toll                      Arbeitsteilung
Ein                       Vertrauen
Anderer              Absprachen
Machts                Verlässlichkeit

Abschiedsrede von Rektorin Dagmar Hahn

An diesen sehr emotionalen Tag solle vor allem die Freude im Vordergrund sein, so Frau Hahn: „Wir feiern den ganzen Tag.“ Sie habe das Schulgelände zu schätzen gelernt, es sei ein „herrliches weitläufiges Gelände“ und „ein wirklich schöner Arbeitsplatz“. Frau Hahn blickte auf ihren ersten Arbeitstag zurück. So habe sie Schulrat Pfrommer „händchenhaltend“ in die Wimbergschule begleitet, da das Kollegium als nicht ganz so einfach beschrieben worden war. Doch das habe mit der Realität nichts zu tun gehabt. Sie habe an der Wimbergschule Verlässlichkeit und Kontinuität erlebt und zu Beginn den damaligen Konrektor Gerald Seemann, den „erfahrendsten Konrektor der Welt“ an ihrer Seite gehabt.
Sie habe sechs Kultusministerinnen – und minister in ihren 15 Jahren überlebt und bemerkte humorvoll: „Waren wir so schwierig, dass sie alle nach Kurzem das Weite suchen mussten?“ Ihr selbst sei es nie langweilig geworden und auch Routine konnte sich selten einstellen.
Dann wurde es doch noch einmal richtig emotional und es flossen Tränen. Frau Hahn bemerkte: „Jetzt brauch ich mein Taschentuch“. Und sie bedankte sich bei ihrer Sekretärin Dagmar Iwanek, Konrektor Jürgen Müller, den Ehrenamtlichen in der Ganztagesbetreuung und bei ihrer Familie, besonders bei ihrem Mann. Sie wolle sich jetzt im Ruhestand Zeit nehmen für Sport, Bücher und Familie. Jetzt könne sie morgens regelmäßig ins Freibad gehen und vielleicht ihren ersten Halbmarathon in Angriff nehmen.

Gemeinsames Lied

Alle zusammen sangen das Lied „Alte Schule, altes Haus“

Stehimbiss

Besonderer Dank für die Organisation dieses tollen Ständerlings geht an Fachlehrerin Andrea Mast und an die Pädagogische Assistentin Andrea Reichardt. An einer Fotowand, die Lehrer Thomas Vogel zusammen mit Schülern der Klasse 8 gestaltet hatte, konnte man in die letzten 15 Jahre eintauchen. Manch einer stellte erstaunt fest, wie schnell 15 Jahre vergangen sind und wie sich Menschen rein äußerlich verändert haben.

Private Feier mit dem Kollegium

Abends feierte Frau Hahn ihren Abschied mit dem Kollegium, einigen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und der Lehrerband Althengstett auf dem Pausenhof der Wimbergschule bei herrlichem Sommerwetter.