Weihnachtsgottesdienst „Friede den Menschen auf Erden“

  • Kurz vor dem Gottesdienst

Gleich zu Beginn des ökumenischen Weihnachtsgottesdienstes der Wimbergschule erzählte Pfarrer Walter Hummel eine Begebenheit, die richtig unter die Haut ging. Es gebe auf dem Altar eine besondere Kerze, die in diesem Gottesdienst zum ersten Mal angezündet werde. Diese Kerze habe ihm ein muslimischer Asylbewerber aus der Gemeinschaftsunterkunft nach einem Gottesdienst aus Dankbarkeit über die Aufnahme hier zusammen mit einer Geldspende überreicht. Diese Kerze und das Friedenslicht standen im Mittelpunkt des Gottesdienstes, der traditionell am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien stattfand.

Unter dem Thema „Friede den Menschen auf Erden – Weihnachten international“ feierten fast 300 Grund- und Werkrealschüler in der Bergkirche und erlebten, wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird. Mehrere Schüler erzählten in einem Anspiel als Kinder aus fünf Kontinenten, was für sie an Weihnachten typisch ist. So zündet etwa Pedro aus Peru an Weihnachten ein Freudenfeuer an, bei Kiko in Mosambik heißt Weihnachten „Krismasi“ oder bei Mary in Australien trifft sich die Familie an den Feiertagen zum Picknick am Strand, weil dort Sommer ist. Besonders authentisch war, dass Chandini aus Indien von Manna Keerampadam aus Klasse 4 vorgestellt wurde, deren Eltern selbst aus diesem Land stammen.

Am Ende des Vortrags drehten die Schüler die Plakate um, auf denen der Name des jeweiligen Kontinents stand, so dass die Plakate den Satz „Friede den Menschen auf Erden“ aus der biblischen Weihnachtsgeschichte zeigten. Pfarrer Walter Hummel betonte, dass jeder Frieden wolle, aber oft das Gegenteil erlebt werde, nämlich Streit in der Familie oder Krieg und Gewalt in den Nachrichten. „Frieden stiften verlangt unsere ganze Kraft“, so Hummel. Anschließend wurden beim Fürbittengebet mehrere kleine Lichter angezündet. Das Feuer kam vom Friedenslicht, das eine lange Reise hinter sich hatte. Gemeindereferentin Andrea Bolz berichtete, dass die Wimberger Pfadfinder das Licht aus Bethlehem auf seiner letzten Wegstrecke von Stuttgart nach Calw gebracht hatten.

Pfarrer Hummels Aufforderung „Tragt es überall dorthin, wo Unrecht herrscht“ wurde eindrucksvoll von den Sechstklässlern in die Tat umgesetzt. Zusammen mit ihren Lehrerinnen Sandra Heim und Christine Link sammelten sie Geld für ihren ehemaligen Mitschüler Qaush. Dieser wurde am 9. November zusammen mit seiner Familie nach Kosovo abgeschoben. Inzwischen lebt die Familie zwar bei einer netten Dame, die sie aufgenommen hat, aber es fehlt an allem Notwendigen. Und da das Schicksal von Qaush den Schülern der Klasse 6 sehr zu Herzen geht, sammelten sie schon in der Adventszeit fleißig an der Schule. Zusammen mit dem Opfer des Gottesdienstes können jetzt über 350 Euro überwiesen werden. Damit schloss sich der Kreis, denn die Spende des Asylbewerbers wurde auch dafür verwendet.

Dieser Beitrag wurde unter Veranstaltungen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.